Arbeitsplatz 2.0
Jüngere Arbeitnehmende haben veränderte Ansprüche an ihre Arbeitgeber. Das betrifft nicht nur die oft erwähnte Generation Z, sondern auch ältere Berufstätige. Kurz: Nachrückende Generationen setzen ihre Prioritäten betreffend Arbeit und Freizeit neu.
13. Dezember 2023
Wer als Arbeitgeber am Ball bleiben will, ist gefordert und sollte auf die veränderten Bedürfnisse eingehen.
- Teilzeit: Es besteht zunehmend der Anspruch, Freizeit, Familie und Beruf miteinander zu vereinen und in ein Gleichgewicht zu bringen. Weil heute vermehrt beide Partner einer Familie berufstätig sind, ergibt sich daraus oft der Wunsch nach Teilzeitpensen. Als Arbeitgeber tut man entsprechend gut daran, seine Skepsis betreffend Teilzeitarbeit beiseitezuschieben und zu überlegen, was im eigenen Unternehmen möglich ist.
- Büro und Homeoffice: Seit der Pandemie haben viele Unternehmen teilweise auf Homeoffice umgestellt. Ein Mix aus Heim- und Büroarbeit kann sowohl für Arbeitnehmer- wie auch für Arbeitgeber interessant sein. Klar ist: Es braucht Regeln und die richtige Technik, damit Homeoffice funktioniert.
- Sinnhaftigkeit: Viele junge Arbeitnehmende geben in Befragungen an, dass sie eine gewisse Sinnhaftigkeit in ihrem Beruf als wichtig erachten. Dazu gehört auch, dass das Unternehmen, in dem sie beschäftigt sind, einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Als Unternehmen ist es ratsam, sich damit zu befassen; ebenso mit Ihrer Haltung gegenüber aktuellen Problemen wie beispielsweise dem Klimawandel. Diese Themen beschäftigen jüngere Arbeitnehmende und sie können dadurch Anknüpfungspunkte schaffen.
- 4-Tage-Woche: Vier Tage Arbeit bei gleichbleibendem Lohn ist ein Modell, das aktuell viele Unternehmen testen. Für die meisten KMU dürfte dies keine umsetzbare Option sein. Allerdings gibt es erste Unternehmen, die einen Kompromiss ausprobieren: Statt 5 Tage à 8 Stunden zu arbeiten, beträgt die Arbeitszeit neu 4 Tage à 9 Stunden. Der Lohn bleibt gleich bei einem 90-Prozent-Pensum. Dabei gilt eine weitere Bedingung: Keine Personalaufstockung, die Arbeitsleistung bleibt gleich. Das funktioniert, weil die Motivation und die Effizienz gesteigert werden. In Handwerksbetrieben wäre dies ein gangbarer Weg, weil vier Tage Intensivbetrieb einfacher zu organisieren sind als fünf Tage mit unterschiedlichen Pensen.
- Gleitzeit: Flexible Arbeitszeiten sind nicht in allen Unternehmen möglich, aber in den meisten gibt es gewisse Spielräume. Das kommt insbesondere jenen zugute, die kleine Kinder haben, welche sie in die Kita oder Schule bringen müssen. Dann kann viel erreicht werden, wenn die Arbeit am Morgen ein oder zwei Stunden später beginnt oder eine fehlende Stunde zuhause nachgeholt werden kann. Das steigert unter Umständen auch die Produktivität, weil dann gearbeitet wird, wenn die Motivation am höchsten ist.
- Arbeitsatmosphäre: Der Arbeitsalltag ist ein wichtiger Teil eines Anstellungsverhältnisses und sollte daher keineswegs unterschätzt werden. Jüngere Generationen legen besonders viel Wert auf Kollegialität, Wertschätzung und Offenheit im Umgang. Flache Hierarchien ermöglichen es leichter, diese Werte im Arbeitsalltag zu leben und zu vermitteln. Denn: Der Austausch zwischen den Generationen ist sehr wichtig und es können beide davon profitieren.
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